ein Russel Block - ein MMM Blog

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Lena - typisch deutsch eben, fast.


Nach dem Sieg beim 55. Eurovision Song Contest in Oslo ist Lena in aller Munde.
Das Medienecho übertrumpft sogar mit Leichtigkeit die wichtigste Schlagzeile der letzen Woche: Ballack und sein WM-Aus.

Vor dem Eurovision Song Contest wurde Lena in beinahe allen Ländern als Favoritin gehandelt. Experte, Fan und Konkurrent waren sich quasi einig: dat Mädel packt es!
Nur, typisch deutsch, von unseren Medien und selbst von Raab und Co nur ein verhaltenes "...unser Ziel ist Platz 10, alles andere ist Zugabe".

Ihr Auftritt dann auch ohne großes Tamm-Tamm, nicht bemüht um Kaschierung wie es andere Künstler krampfhaft versuchten, keine Lichtmaschine, keine Lichteffekte, keine Bühnenshow, einfach Lena in schwarzem Outfit, weder anzüglich noch frech, funktionell und beinahe emotionslos auf den ersten Blick. Typisch deutsch eben.

Nach dem Auftritt war der allgemeine Tenor dass es irgenwie doch nicht so wirklich typisch deutsch war. Töne hat die gute Lena nicht alle getroffen, Nervosität stand ihr ins Gesicht geschrieben, nach Luft geschnappt hat Sie das Eine oder andere Mal auch deutlich hörbar. Dennoch verzauberte Sie das Publikum mit ihrer offensichtlichen Charme. Da ein Lächeln, hier ein Augenzwinkern, dort ein Hüftschwung. Keine Ablenkung durch Firlefanz auf der Bühne, dadurch war ihr die volle Aufmerksamkeit gewiss. Das Publikum hatte Sie nach wenigen Sekunden um den Finger gewickelt.
Lena - jung, unverbraucht, fröhlich, sympathisch, bezaubernd. Alles irgendwie so gar nicht typisch deutsch auf den zweiten Blick.



Hier noch einige internationalen Pressestimmen:

Die britische BBC findet: „Deutschland holt den Eurovision Song Contest ins 21. Jahrhundert.“ Und: „Die deutsche Jugendliche Lena hat eine neue Ära für die jährliche Musik-Fete eingeläutet.“

• Die spanische Tageszeitung „El Mundo“: „die deutsche Lolita“: „Ihr Lied im ,Lolli-Pop'-Stil stand auf allen Tipp-Listen und erfüllte die Gewinn-Prognosen.“

• Frankreichs größte Boulevard-Zeitung „Le Parisien“: „Mit ihrem kleinen Schwarzen, den langen gewellten Haaren, dem Tattoo am linken Arm und dem kleinen schwarzen Kreuz um den Hals, sah die junge Frau ein wenig wie eine Anhängerin der Gothic-Szene aus.“

• Österreichs größtem Boulevard-Blatt „Kronen Zeitung“ fällt auf, dass Lena keine „pathetische Ballade“ noch ebenso keine „aufwendige Bühnenshow“ nötig hatte.
„Damit passte sie so gar nicht in das Bild des 55. Grand Prix.“

• Radio Free Europe erkannte Lenas „frischen, untrainierten Stil“ und ihre „jugendliche und energiegeladene Persönlichkeit“

Hier noch einige Auszüge aus deutschen Medien:

• Der „Spiegel“: „eigensinnige Schneewittchen“: „Alle lieben lovely Lena.“

• „Die Welt“: „Lovely Lena ist das Glückskind Europas“, „klar und vernünftig“, „schalkhaft“ und „ausgekocht“.

• Eine „Mischung aus Lieblichkeit, Professionalität und ein bisschen Wahnsinn“ habe Lena zum Erfolg geführt, resümiert die „Süddeutsche Zeitung“. Die 19-Jährige beherrsche „den Dreisprung zwischen diesen Disziplinen wie keine andere“.

Gut gemacht Herr Raab, mittlerweile sollte es der letze Kritiker auch verstanden haben das Herr Raab mehr als ein musikalisches Genie ist.
Zufällig wäre ja gerade ein Bundespräsidenten Amt frei.



Ralph Siegel (Komponist von "ein bißchen Frieden", letzer deutscher Grand Prix Gewinner) gratuliert, aber natürlich kann er sich einen Seitenhieb nicht verkneifen:

„Es handelt sich schließlich um einen Komponisten- und Texter-Wettbewerb“, sagte Siegel zu „Berliner Zeitung“ – und Lenas „Satellite“ sei ein dänisch-amerikanischer Song (der Titel wurde von dem dänisch-amerikanischen Songwriter-Duo John Gordon und Julie Frost komponiert).
Er gönne Lena den Titel aber „von ganzem Herzen“. Sie sei „ein herzerfrischendes Wesen mit Charme und Witz“.
Dann kommt noch ein kleiner Seitenhieb:
„Man sieht, dass man heute selbst mit einem kleinen markanten, süßen Stimmchen die Welt erobern kann.“
Überhaupt: Der Song Contest sei nicht mehr das, was er mal war.

Lieber Herr Siegel, ihren Siegersong in allen Ehren, aber wenn man anno 1982 die politische Lage betrachtet(1982
und sich dann nocheinmal den Auftritt der 17-jährigen Nicole vor Augen hält, die mit ihrem zarten Stimmchen "ein bißchen Frieden" an einer Gitarre sitzend trällert dann stellt sich mir die Frage:
Wie viel Anteil am Erfolg hat den ihr Song und ihre "Leistung"?
Auch die schier unzählbaren "Niederlagen" und "peinlichen Abschneiden" bei fast allen anderen Grand Prix Veranstaltungen wo man als großer Komponist mitgewirkt hat, sollte man sich beim ausm Fenster lehnen immer vor dem geistigen Auge vorhalten.



Schönen Tag noch ;)=


edit: taz.de greift auch ein wenig das Thema auf, nur von einer anderen Sichtweise:

lena-antideutsch-gesehen

1 Kommentar:

  1. Pinto_da_Costa1. Juni 2010 um 19:22

    Der Raab kann doch eigentlich nur seit Samstag Abend da sitzen und sich so mächtig sein übergeschwollenes Glied rubbeln auf den geilen Scheiß den er da wieder abgefeiert hat

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